Reisebericht von unterwegs

Teil 5

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Weil es uns immer noch Spaß macht Reiseberichte zu schreiben, und auch immer noch viele Interessierte die Berichte lesen, hier nun schon die fünfte Seite unseres Reiseberichts!


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Indien zusammen mit Vroni 18.02. - 08.04.2004
Thailand 09.04. - 20.04.2004

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Indien zusammen mit Vroni

Agra - 16.03.2004

Victoria Terminus Bombay
Der Bahnhof "Victoria Terminus" im Zentrum Bombays (heute Mumbai)
Es ist Halbzeit für Vroni (bisher hat sie es ausgehalten mit uns) und somit mal wieder Zeit einen neuen Reisebericht zu schreiben.

Vronis persönliche Bombay-Highlights waren weniger der Schweinespeck und der Kaffee, als vielmehr die Kokospalmen, die allgegenwärtigen mobilen Erdnussröster und die chaotischen orientalischen Märkte.

Mit dem superschnellen Luxuszug "Shabtabdi-Express" ging es in nur 8 Stunden ins 300 Kilometer entfernte Ahmedabad. Auf der erfolglosen Suche nach einem Internetcafe in der Altstadt stießen wir hier zufällig auf einen quirlig bunten Nachtmarkt mit netten Leuten - hier gabs von Saris über Wasserhähne und Taschen sowie sonstigen Kleinkram alles zu kaufen, was der Inder und die Inderin so brauchen.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Autorikscha (zu dritt mit 3 Rucksäcken in einem Gefährt!) zum Bushof. Als wir uns direkt vor dem Bushof kunstvoll aus der Rikscha herausgewunden hatten, fragte die Vroni: "... und wo ist hier jetzt der Bushof?" Sie hatte Recht, denn für das europäische Auge sah es hier eher nach Schrottplatz als nach Bushof aus!

Mit einem für indische Verhältnisse guten Bus fuhren wir nach Udaipur in Rajastan, unserem ersten richtigen Ziel. Wir hatten das Glück, die erst kürzlich fertiggestellte neue Autobahn benutzen zu dürfen. Dies hieß jedoch nicht, dass wir wesentlich schneller und gefahrloser vorwärts kamen, denn beide Richtungsfahrbahnen wurden wie zwei parallele Landstraßen genutzt, d.h. auf beiden Seiten wurde in beide Richtungen gefahren! :-o

Wir kamen trotzdem sicher in Udaipur an und fanden nach einiger Sucherei ein schönes Zimmer mit Balkon und heißer Dusche direkt am See. Die Stadt hat uns allen gut gefallen, atemberaubend im wahrsten Sinne des Wortes war die stundenlange Besichtigung des wirklich wunderschönen Palastes. Aber kein Probelm - auf den mindesten 10 "highest rooftops" in Udaipurs hübscher Altstadt konnten wir uns bei gutem Essen und kühlen Drinks vom anstrengenden Tourie-Alltag erholen. Außerdem gab es massenweise Streifenhörnchen, Affen, Kühe, Wasserbüffel, Elefanten und scheußlich gelbe Fliegviecher, was die Vroni zu der Bemerkung veranlasste, dass Indien ein großer Tiergarten sei, wärend die Susi und der Mario (von Vroni gern "die zwei Alten" genannt) so was schon gar nicht mehr wahrnehmen, da die lange Reise sie schon abgestumpft hat.

Indisches Nahverkehrsmittel
Indisches Nahverkehrsmittel, welches immer wieder zu sehen ist
In Pushkar, einem Ort der so heilig ist, dass es hier viele heilige Kühe, Sadhus und Badeghats am heiligen See, jedoch kein Fleisch, keine Eier, keine Drogen und keinen Alkohol gibt, trafen wir Lee und Yehiel (vgl. Tibet) bei einem Bier ;-)
Außergewöhnlich war hier auch die örtliche Touriemeile; hunderte Souvenirstände wechselten sich ab mit einigen Cafes, in denen neben Bhang-Lassi und Special-Schokokugeln auch normale vegetarische Speisen erhältlich waren...

Weiter ging's nach Jodpur, der "blauen Stadt" Rajastans. Dass diese Farbe vor Moskitos schützen soll, können wir nicht bestätigen, denn ausgerechnet in der wirklich blauen Altstadt fraßen sie uns fast auf. Richtig schön war hier allerdings das Meherangarh Fort. In dem recht stattlichen Eintrittspreis war der für Ausländer obligatorische Audio Guide inbegriffen - der sympathische Sprecher erklärte uns in deutscher Sprache, dass "Sati", die traditionelle, inzwischen allerdings offiziell verbotene Selbstverbrennung der Witwen auf dem Scheiterhaufen ihres Ehemannes ein Akt der "himmlischen Vereinigung" sei... Trotz des Audio Guides haben uns Fort und Palast mit den ornamentreichen Fenstergittern aus Stein, den schön bemalten Räumen und der tollen Aussicht auf die Stadt sehr gut gefallen.

Durch die Wüste Thar fuhren wir ins märchenhafte Jaisalmer. Stilecht verbrachten wir die ersten zwei Tage mit Kamelreiten, wobei die Höhepunkte die Übernachtung unter freiem Himmel auf einer Sanddüne und das unsanfte Galloppieren auf den stinkenden, recht planlos die Beine durcheinanderwirbelnden Wüsetenschiffen waren. Unterwegs retteten unsere furchtlosen Kameltreiber auch noch einer kleinen Ziege das Leben, die in einen knapp 10 Meter tiefen Brunnen gefallen war; hierzu wurde der Held des Tages mit allen verfügbaren Seilen, wie z.B. Kamelzügeln, in den Brunnenschacht hinabgelassen und anschließend über eine abenteuerliche Astgabelkonstruktion mit vereinten Kräften wieder hochgezogen. Das arme kleine Zicklein war zwar patschnass und stand anfangs etwas wackelig auf den Beinen, war aber wie durch ein Wunder unverletzt. Wir kamen jedoch nicht so gut weg - dank Muskelkater und diversen Blessuren unserer Hinterteile war das Sitzen nach der Tour kein Spaß... Trotz allem konnten wir die drei restlichen Tage in Jaisalmer genießen. Am ersten Tag konnten wir nicht viel unternehmen, denn es war "Holi", das indische Frühlingsfest. Von 8 bis 14 Uhr wird jeder, der sich auf die Straße wagt, mit buntem Farbpulver beworfen und sieht nach spätestens zwei Minuten aus wie ein kunterbunter Papagei! Vroni und Susi spielten eine Stunde lang mit und mussten dies mit einer Stunde intensiver Haar- und Körperreinigung bezahlen. Als der Spuk vorbei war, nahmen wir das normale Besichtigungsprogramm wieder auf und schauten uns mehrere Havelis (Herrenhäuser) und den Palast im Fort Jaisalmers an. Hübsch anzusehen war in dieser Gegend auch die Männerwelt mit bunten Turbanen, stattlichen Schnurrbärten und goldenen Blumenohrringen, die mit roten Steinen besetzt waren.

Nach Vroni's erster Nachtzugfahrt in der "sleeperclass", die dank Wüstensand eine recht staubige Angelegenheit war, kamen wir nicht sehr gut ausgeschlafen noch vor Sonnenaufgang in Jaipur an. Die zahlreich vorhandenen hocherfreuten Rikschafahrer boten uns sofort an, uns zum Palast zu fahren; um diese Uhrzeit mit Gepäck und ohne Bleibe eine sehr schlaue Idee! Wir hatten eine bessere und machten uns auf Hotelsuche. Das vom Lonely Planet empfohlenen Hotel "Evergreen" entpuppte sich als relativ teure Absteige für Reisegruppen und Schmuckgroßhändler, so dass wir nach nebenan zogen, wo wir das billigste, gar nicht so schlechte Zimmer unserer Reise bezogen (4 Euro für 3 Personen mit warmer Dusche und Fenstern). Jaipur ist berühmt für seinen "Palast der Winde", der mitten in einem belebten Marktviertel liegt. Um unseren Touriealltag etwas aufzulockern, gingen wir am letzten Abend in einen Bollywood-Streifen auf hindi. Obwohl der Film mäßig war, hat uns der Besuch des Raj Mandir Kinos, welches von außen und innen wie eine überdimensionale rosa-weiße Sahnetorte aussieht, einen Riesenspaß gemacht.

Taj Mahal
Das Taj Mahal in Agra. Dieser hochwertige Scan wurde von einem recht guten Foto im laut Reiseführer besten Internetcafe der Stadt angefertigt...
Momentan sitzen wir in Agra auf einer Dachterasse, die einen freien Blick auf das Taj Mahal gewährt. Leider ist die Sonne schon untergegangen und deshalb können wir das berühmteste Bauwerk Indiens nur noch schemenhaft erkennen, denn es wird im Gegensatz zu den Forts und Palästen Rajastans nicht beleuchtet. Um nicht darüber nachdenken zu müssen, wie viel Euro die 750 Rupees Eintrittsgebühr für Ausländer sind (Inder zahlen 20 Rupees) bestellen wir uns jetzt ein Bierchen. (Aktueller Umrechnungskurs: 1 Euro = 54 Rupees). Fast noch schlimmer als die horrenden Eintrittsgebühren sind jedoch die Massen an in- und ausländischen Besuchern, die ab ca. 9 Uhr das Gelände regelrecht stürmen. Susi und Vroni waren schlau, standen früh auf und konnten so das Taj kurz nach Sonnenaufgang in aller Ruhe bestaunen. Der faule Mario, der ja schon vor 12 Jahren da war (Eintritt damals: 20 Rupees), schlief derweil noch ein bisschen weiter, denn zu sooo früher Stunde schon so viel Geld auszugeben, fällt einem echten Siebenschläfer schon sehr schwer!

Bombay - 06.04.2004

Keine Siebenschläferangelegenheit war die Nachtzugfahrt von Agra nach Jalgaon. Nicht nur das gewöhnliche Rattern des Zuges, sondern auch die vielen indischen Armeeangehörigen, die aus dem Glotzen gar nicht mehr rauskamen und riesige Metallkisten durch die Gänge schoben, trugen nicht gerade zu einer angenehmen Nacht bei.

In Jalgaon angekommen nahmen wir sofort einen Bus zu den Ajanta-Höhlen. Dort deponierten wir die Rucksäcke am Ticketoffice und stellten erfreut fest, dass sich die Strapazen der langen Fahrt wirklich gelohnt haben. Drei Stunden lang liefen wir begeistert von Höhle zu Höhle, bewunderten große und kleine, liegende und sitzende Buddhas, verrenkten uns die Augen beim Betrachten der trotz "light fee" schlecht beleuchteten farbenprächtigen Wand- und Deckenmalereien und staunten nicht schlecht, als wir die kirchenähnlichen Gewölbe einiger Höhlentempel erblickten.

Danach wurden wir auf der Busfahrt nach Aurangabad bei 40 Grad zwei Stunden lang im eigenen Saft geschmort. Kurz bevor wir gar waren, durften wir aussteigen und fanden schnell ein billiges Dreierzimmer mit Balkon und Bad für nur 250 Rupees (ca. 5 Euro). Nach einer geruhsamen Nacht besuchten wir von hier aus die 10 km = 1/2 Busstunde entfernten Ellora-Höhlen. Am besten fanden wir hier, dass es kaum Aufseher gab und die anderen Touristen beim Haupttempel blieben, so dass wir die abgelegeneren, nur über einen Trampelpfad erreichbaren Tempelhöhlen für uns alleine hatten. Da störte es auch nicht, dass hier die Malereien nicht mehr so gut erkennbar waren wie bei den Ajanta-Höhlen. Erschöpft von der stundenlangen Besichtigungstour in der sengenden Hitze schauten wir uns den Haupttempel von oben an und beschlossen dann, uns die 250 Rupees (ca. 5 Euro) für den Eintritt zu sparen, denn es schien doch alles recht ähnlich zu sein "same-same, but different"...

Nun folgte der erholsame Teil der Reise mit Vroni: mit einem Zwischenstop in der angeblich ach so modernen IT-Stadt Pune (kein Kommentar) fuhren wir nach Goa an den Strand. Wir faulenzten eine Woche lang in Arambol in der Hängematte, aßen leckeres Seafood und hüpften ab und zu in das recht unruhige Arabische Meer. An Susi's Geburtstag machten wir einen Tagesausflug nach Anjuna und bummelten dort über den legendären Mittwochsflohmarkt. Flöhe sahen wir keine, dafür aber relativ viele Touries, einen unsauberen Strand und Souvenirs und Kunsthandwerk aus allen Teilen Indiens, incl. der tibetischen Flüchtlingsgebiete. Vroni deckte sich mit Mitbringseln ein, während wir zwei Alten in einem Cafe saßen, auf's Meer schauten und die verdammt gute Musik einer Hippieband genossen.

Drei Tage vor unserer Abfahrt nach Bombay wechselten wir an den unendlich langen weißen Sandstrand von Benaulim, der uns als Jump-Off-Point zum nahegelegenen Bahnhof in Margao schon einmal gute Dienste geleistet hat. Die schönen Strandtage gingen viel zu schnell vorbei und wir mussten nach Bombay, denn am 04.04.04 ging Vroni's Flieger zurück ins kalte Deutschland. Jetzt hängen wir zwei Alten noch 4 Tage in Bombay rum, erholen uns vom Abschiedsschmerz, denn die 6 Wochen zusammen mit Vroni waren schon sehr schön gewesen und freuen uns auf die Weiterreise nach Südostasien!

Vorurteile zu Indien und wie wir es erlebt haben:

Indien - die Computer- und IT-Nation
Ja, es gibt sie, die Internetcafes in Indien. Aber von ein paar rühmlichen Ausnahmen abgesehen hatten selbst die Internetcafes in Zentralasien meist eine bessere Verbindung und bessere Hardware. Erstaunlich fanden wir auch, dass es außer in den ganz großen Städten fast ausschliesslich Internetcafes für Touristen gibt. Im Gegensatz zu z.B. China scheinen nur wenige Inder das Internet zu nutzen. Die nicht gerade seltenen und oft stundenlang andauernden Stromausfälle tun trozt großer Batterien ihr übriges: "Sorry, no power, no internet"...

Indien ist ein armes Land
Auch wenn Indien ein sehr hohes Wirtschaftswachstum vorweisen kann und sich selbst als Wirtschaftswunderland bezeichnet, ist die Armut doch allgegenwärtig. Neben der armen Landbevölkerung, die sich hier wie in anderen armen Ländern auch von den kargen Erträgen der Hand-Feldarbeit ernährt und in einfachen Hütten wohnt, gibt es hier Millionen von Menschen, die in kleinen und großen Orten in den Slums oder einfach auf den Gehsteigen bzw. der Straße leben. In keinem von uns bereisten Land haben wir bisher gesehen, dass nachts ganze Straßenzüge zu Schlafzimmern umfunktioniert werden und unzählige Menschen, Frauen und Männer, Kinder und Greise, die Nacht auf dem harten Boden verbringen. Die glücklicheren von ihnen verdienen etwas Geld als Müllsammler, Handkarrenschieber, Fahrradrikschafahrer oder Tagelöhner, was ihnen und ihrer Familie ein Einkommen von 1-2 Euro am Tag sichert. Da wundert es auch nicht, dass man als reicher Tourist ständig angebettelt wird. Auch wenn es manchmal etwas nervig ist, können wir dieses Verhalten gut verstehen und geben auch gerne mal 1 oder 2 Rupees an Alte und Kranke. Kinder bekommen nichts von uns, denn sie werden oft von ihren Eltern zum Betteln losgeschickt - Kinderarbeit anstatt etwas vernünftiges zu lernen oder einfach nur spielen zu dürfen.

Indien ist schmutzig
Stimmt! In kleineren Städten wird der Müll, der nicht von Tieren gefressen wird (Hunde verzehren Speisereste, Kühe Papier und Grünabfälle) einfach in den Straßen verbrannt, was stundenlange Luftverpestung nach sich zieht. In den größeren Städten klauben Müllsammler Wertstoffe von der Straße. Bereits nach einem kurzen Aufenthalt im Freien bildet sich ein auf unserer hellen Haut kaum zu übersehender Schmutzfilm, so dass sich das allabendliche Duschen so richtig lohnt. Zwar gibt es viele "Pay and Use Toilets", aber noch viel mehr Straßenecken und Bäume, was den Straßen eine gewisse Duftnote verleiht...

Indien ist voll mit heiligen Kühen
Stimmt! Abgesehen von den Innenstädten einiger Metropolen sind sie praktisch überall, verstopfen enge Gassen mit ihrer schieren Körpergröße, zwingen Autos zum Zick-Zack-Kurs, wenn sie mitten auf der Straße ein Mittagsschläfchen machen und scheißen alles voll!

Indien ist ein Paradies für Rucksacktouristen
Ja und nein: einerseits ist es recht billig und fast alle Leute sprechen englisch, andererseits kann man oft nichts lesen, weil vieles nur in Sanskrit angeschrieben ist. Ca. 80 % der allgegenwärtigen "Helfer" haben es nur auf Kommissionen abgesehen, die Bus- und Hotelpreise für ahnungslose Touristen um bis zu 100 % ansteigen lassen. Das extreme Ausufern des Doppelpreissystems ist inzwischen nicht mehr nur ärgerlich, sondern geht auch richtig ins Geld, denn Ausländer müssen für fast alle Sehenswürdigkeiten 250 - 750 Rupees (5 - 15 Euro) bezahlen, während Inder nur 10 - 20 Rupees (20 - 40 Cent) zu entrichten haben. Zu einem weiteren Preisanstieg tragen auch die vielen Individualtouristen bei, die mit Koffer und Taxi vor allem durch Südindien reisen, Aircon Hotels bewohnen und beispielsweise für Bananen oder Rikschafahrten fast jeden geforderten Preis bezahlen.

India never changes!?
Dieser häufig gehörten Aussage können wir nicht ganz zustimmen, aber das Entwicklungstempo ist so langsam, dass es fast den Anschein hat. Verglichen mit unserem Besuch vor 12 Jahren gibt es häute öfter kalte Getränke, mehr Cafes, mehr Neubauviertel für die Mittelklasse und Shoppingmalls, die es damals noch nicht gab. Wirklich unverändert ist hingegen die traditionelle Kleidung der Frauen (Sari). Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht besser geworden. In Städten wie Varanasi und Jaisalmer scheint die Zeit stehengeblieben zu sein und auch in den Boomstädten beschränkt sich der Wandel auf kleine "Inseln" im klassischen indischen Chaos.

Thailand

Bangkok - 17.04.2004

Bangkok-Fotos von unseren früheren Besuchen gibt es hier (es öffnet sich ein neues Fenster).

Wir haben den für uns ungewöhnlich luxuriösen Speedtransport per Flugzeug gut überstanden und landeten am 9.4.2004 morgens um 4 Uhr in Bangkok, dem Startpunkt unserer Rückreise. Auf dem bewährten Landweg wollen wir über Kambodscha und Vietnam nach Peking fahren, von wo wir dann der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn zurück nach Europa folgen wollen.

Eine unserer ersten Taten war ein Gang zur russischen Botschaft. Wir gaben dort die Antragsunterlagen inkl. des über das Internet besorgten Einladungsschreiben mit Reisevoucher ab und konnten 5 Tage später problemlos unsere Visa abholen. Und weil das so schön einfach ist hier, besorgten wir uns die mongolischen Visa gleich auch noch.

Unser zweites großes Vorhaben in Bangkok war Shopping. Auf unserem Einkaufszettel ganz oben standen Reiseführer, neue Klamotten, Diafilme und Medikamente, wie z.B. Malariaprophylaxe, damit wir nicht nach 4-wöchiger Inkubationszeit in der Mongolei Malaria bekommen.

Unser Drang, die Stadt zu erkunden, wurde durch das thailändische Neujahrsfest "Songkran", stark gebremst. Denn drei Tage lang wurde jeder, der sich auf die Straße wagte, mit Hilfe von Spritzpistolen, Super-Soakern, Eimern und Gartenschläuchen bis auf die Haut durchnässt. Die ganz Eifrigen haben auch noch weißen Talkumpuder unters Volk, bevorzugt in die Gesichter, gebracht. Vor allem thailändische Teenies und ausländische Touristen tickten komplett aus und lieferten sich bis spät in die Nacht laut kreischend Wasserschlachten. Hunderte mit Wassertonnen ausgerüstete und mit teilweise betrunkenen Teenies überladene Pickups sorgten dafür, dass der Spaß in die ganze Stadt getragen wurde. Der ganze Irrwitz erinnerte uns doch sehr an das indische Holi-Fest, welches wir Anfang März in Jaisalmer genießen mussten. Während Holi wurde einen Vormittag lang mit hartnäckigen, teilweise seiferesistenten Farben geworfen und gespritzt - bei Sonkran war es nur Wasser und auswaschbarer Puder, dafür aber 3 Tage lang...

Morgen holen wir unsere Pässe von der mongolischen Botschaft, gehen abends nochmal auf den Sanam Luang, den großen Rasenplatz neben dem Tempel Wat Phra Kaeo mit seinen in der Abendsonne besonders schön glitzernden goldenen Kuppeln, schauen den Familien beim Drachen steigen lassen zu, essen thailändische Würstchen vom Grill und fertig geschältes Obst vom Obstmann, der seinen Handkarren mit Glöckchen durch die Menge schiebt, und freuen uns auf die Weiterreise nach Kambodscha.

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